Vätternrundan 2008

Auszug aus meinem Reisetagebuch mit Video

Mittwoch, der 11. Juni 2008 

Endlich ist es soweit. Ich sitze im Reisebus nach Schweden, wo in drei Tagen die Vätternrundan stattfinden wird. Eine 300 Km lange Runde mit dem Fahrrad um den Vätternsee. Aber noch etwas zur Vorgeschichte: Auch ich wurde durch einen Bericht der Sendung BIWAK im MDR angesteckt, nein infiziert! Der Gedanke hatte lange gereift und jetzt wurde der Wunsch wahr. Von meiner Familie und Freunden erhielt ich zum 40. Geburtstag das Ticket für die größte Veranstaltung dieser Art in Europa. Aber würde ich diese Distanz bewältigen? Viel mehr als 200 Km bin ich noch nicht am Stück gefahren und dann noch 4 Wochen nach dem Rennsteiglauf Marathon….

Donnerstag, der 12. Juni 2008
Nach der Überfahrt mit der Fähre bin ich nun in Schweden. Es ist kühl und nach kurzer Zeit beginnt es so stark zu regnen, dass ich an dem Vorhaben zweifle.

Der Wetterbericht sagte ja durchwachsenes Wetter voraus, aber so nass muss es nicht sein! Nach etwa 15 Stunden Reise komme ich endlich in Linköping an. Jetzt sind es nur noch etwa 50 Km mit dem Rad nach Motala. Ich kann mein Zelt sogar bei Sonnenschein aufbauen!

Freitag, der 13. Juni 2008

Heute ist Ruhetag, Geld tauschen, Start Unterlagen abholen und die Umgebung anschauen. Im Tourist Büro gibt es auch Internet, die Vorhersage für morgen Vormittag: leichter Regen. Naja…. Ich versuche nach dem Abendbrot zeitig zu schlafen, aber es will nicht gelingen einzuschlummern. Hauptsache nicht verschlafen!

Samstag, der 14. Juni 2008

0:40 klingelt der Wecker. Es ist alles nass, aber kein Regen! Klarer Himmel und 7°C. Umziehen, jetzt nichts vergessen einzupacken!! Ich fahre zum Start und treffe schon unterwegs auf zahlreiche Radler. Offizielle Beleuchtungskontrolle vor der Abfahrt.

Jetzt wird gestartet in Gruppen von 70 Fahrern alle 2 Minuten.
2:14 es ist für mich so weit, mit der Motorrad Eskorte werden wir aus der Stadt geführt. Vorsicht ist geboten, es ist ja noch dunkel, die Straßen sind nass und bei einigen Fahrern ist das Rücklicht schon dunkel oder gar aus. Nach wenigen Km ist mir klar, es war ein großer Fehler ohne Handschuhe zu starten! Es ist deutlich kälter auf der Strecke als oben auf dem Campingplatz. Es geht von Anfang an zügig zu Sache, auch fast alle Verpflegungs-Depots steuere ich an. Dort gibt es jede Menge zu trinken, Brötchen und nicht zu vergessen Blaubeersuppe!

Mit einem 30er Schnitt ist nun Jönköping (109 Km) erreicht. Jetzt ist erst einmal der Gegenwind den ich bis jetzt hatte, vorbei – es geht wieder nach Norden. Obwohl es keineswegs eine Flachetappe ist, sind Geschwindigkeiten von 40 – 50 keine Seltenheit. In Hjo (178 km) gibt es Lasagne, lecker. Hinter Karlsborg (210 Km) wird es dann hügeliger. Einigen sind die Strapazen schon anzusehen.

Jetzt ist die Hammersundbrücke (259 Km) erreicht, für die nächsten 40 hügeligen Km kommt der Wind ziemlich genau von vorn. Schon ist Motala zu sehen. Jetzt noch einmal alles geben! Und so erreiche ich das Ziel nach einer
Fahrzeit von 9:53 (31,2 km/h Durchschnitt).

Motala ist fest in der Hand der Radler. Nach dem Mittagessen fahre ich zum Camp zurück. 



Sonntag, der 15. Juni 2008
8:15 ist alles gepackt und so fahre ich zusammen mit Andreas, meinem Zeltnachbar aus Frankfurt, die 50 km nach Linköping. Der Bus kommt leicht verspätet gegen 15:00, der etwas genervte Fahrer sieht mein Gepäck (das zerlegte und in einem Transport Sack verstaute Rennrad) und sagt: „Das nehme ich nicht mit! Zu groß – das wissen Sie doch!“
Wir einigen uns und es wird alles sicher verstaut.

Montag, der 16. Juni 2008

7:50 Ankunft in Berlin. Jetzt schnell das Rad montiert und auf der B2 geht’s nach Leipzig zurück. Zum Kaffee trinken erreiche nach 178 Km die Heimat. Das Gepäck (19 Kg) ablegen und ausruhen. Ein Muskelkater stellte sich nicht ein, lediglich die Knie und der Rücken machten sich bemerkbar. Abschließend möchte ich sagen, es war ein sehr schönes Erlebnis und SEE YOU IN MOTALA!

Schaut doch mal hier: http://www.vatternrundan.se